Wenn sich bei einem Embryo das Neuralrohr, eine Vorstufe der Wirbelsäule, nicht richtig schließt, spricht man von einer Spina bifida („offener Rücken“).
Der seltene angeborene Neuralrohrdefekt Spina bifida, dessen Ursachen nicht vollständig geklärt sind, kann sehr unterschiedliche Ausprägungen haben. Wenn das Rückenmark und damit das Zentralnervensystem verschlossen und intakt ist (Spina bifida occulta), verursacht die Krankheit oft nur wenig Beschwerden.
Sind auch Rückenmark und Hirnhäute betroffen (Spina bifida aperta), müssen Kinder oft lebenslang behandelt werden. Die Erkrankung geht oft mit einer Querschnittslähmung, Blasen- und Darmfunktionsstörungen, einem erhöhten Infektionsrisiko, Muskelverkürzungen und Empfindungsstörungen einher.
Kinder mit Spina Bifida benötigen ein multidisziplinäres, individuelles Behandlungskonzept, das von Kinderärzten, Neurologen, Chirurgen und Orthopäden erstellt wird.
In der Regel wird der Neuralrohrdefekt nach der Geburt des Kindes operativ verschlossen. Bereits entstandene Schäden am Rückenmark sind allerdings irreversibel. Der Orthopädietechnik kommt bei Kindern mit einer Spina bifida aperta besondere Bedeutung zu.
Orthopädische Hilfsmittel wie ein Korsett unterstützen die Kinder bei der Aufrichtung ihres Körpers – ein ganz wichtiger Schritt für die weitere Entwicklung. Andere Hilfsmittel sorgen für Sicherheit beim Sitzen, Stehen und Gehen. Die Hilfsmittelversorgung hat immer das Ziel, dem Kind ein maximales Maß an Selbstständigkeit zu ermöglichen. Wichtig ist, dass die Hilfsmittel „mitwachsen“ und individuell angepasst werden. Das realisieren wir in unserem Bereich Sonderbau.
Kinder mit einer Spina bifida werden zum Beispiel mit folgenden Hilfsmitteln versorgt:
Hilfsmittel für die Pflege zu Hause